21 Juli

Abgas-Skandal: Es war doch nicht der Pförtner

CORPORATE GOVERNANCE. Deutschlands Autobauer sollen nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ eine Art Kartell geschlossen haben. Seit den 1990er-Jahren sollen sie sich in einem geheimen Arbeitskreis über Technik, Kosten und Zulieferer abgesprochen haben.

Auch über die Abgasreinigung ihrer Dieselfahrzeuge hätten sich die Konzerne abgestimmt. In den Geheimtreffen soll es laut „Spiegel“ etwa um die Größe der sogenannten „AdBlue“-Tanks gegangen sein, die für die Abgasreinigung eingesetzt werden.

Die Vorstände wussten nix: hahaha

Diese Nachricht hat mich überrascht. Glaubte ich doch bisher (wie zum Beispiel vom VW-Konzern suggeriert), der Pförtner habe u.a. die Entwicklung der „Schummelsoftware“ sowie deren Einbau in Millionen Diesel-Fahrzeuge in Auftrag gegeben – ohne Wissen des Vorstands. Wie naiv ich doch war.

Ob solche Geheimtreffen und -absprachen sowie Schummeleien wohl mit den Corporate Governance- und Compliance-Regeln der Konzerne vereinbar sind? Nach Auffassung der Vorstände offensichtlich ja! Ebenso wie die Cum-Ex-Geschäfte (unter anderem der Deutschen Bank), mit denen der Deutsche Staat um mehr als 30 Milliarden Euro betrogen wurde (Wer fordert diese Steuerzahler-Gelder übrigens zurück?), der Libor-Skandal und, und, und …

Corporate Governance- und Compliance-Regeln sind PR

So viel zum Thema „Selbstverpflichtung der Wirtschaft“, auf das die Lobbyisten-Partei FDP so gerne setzt. Aus meiner Warte ist die „Kapital-Gesellschaft“ Deutsche Bank, die in nahezu jeden Finanzskandal der letzten Jahre mitverwickelt war, nichts anderes als eine kriminelle Vereinigung. Als solche sollte sie auch behandelt werden.

Über die deutschen Autohersteller, auch den VW-Konzern, möchte ich ein so hartes „Urteil“ noch nicht fällen – obwohl auch ich als Besitzer eines Dieselfahrzeuges zu den Betrogenen zähle.

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