05 Okt.

Oh, diese Social-Media- und Online-Marketing-Berater…

SOCIAL MEDIA BERATER, MARKETING. Als (Online-)Marketing-Berater für Berater pflegen wir außer den Webseiten auch die Social-Media-Kanäle mehrerer Trainings- und Beratungsanbieter.

Doch leider sind wir nicht alleine auf dieser Welt. Außer uns gibt es noch ganze Heerscharen von Dienstleistern, die Unternehmen beim Optimieren ihrer Webseite sowie zum Beispiel beim Aufbau von Kontakten in ihren Social-Media-Accounts und bei deren Pflege unterstützen – Dienstleister,

  • die sich oft zumindest in ihrer Außendarstellung als deutlich größere Agentur als unsere Vier-Mann-Frau-Klitsche präsentieren und
  • die zum Beispiel deutlich namhaftere Kunden als wir haben, weil letztere im Consumer-Geschäft zuhause sind und zum Beispiel Markenartikler und Onlineshop-Betreiber sind.

Tipp von Social-Media-Berater 1: mindestens 4 LinkedIn-Posts pro Tag

Bernhard Kuntz, PRofil-Berater Darmstadt: „Social Media – das muss halt sein“

Mit diesen SEO-, Online-Marketing- oder Social-Media-Experten sprechen selbstverständlich auch ab und zu Kunden von uns. Dies führt zum Teil zu völlig absurden Situationen. So rief mich zum Beispiel vergangene Woche der Inhaber eines Beratungsunternehmens, dessen Social Media-Account wir unter anderem mit-betreuen an, und sagte, er habe mit mehreren ausgewiesenen Social-Media-Experten gesprochen und diese hätten ihm übereinstimmend versichert: Bei LinkedIn muss man mindestens vier Posts pro Tag platzieren, um überhaupt wahrgenommen zu werden und etwas zu bewirken.“

Ich sah das etwas anders, also argumentierte ich dagegen. Doch aufgrund der geballten Kompetenz der mir unbekannten anderen Social-Media-Experten, die unserem Kunden als Einflüsterer dienten, konnte ich ihn nicht überzeugen. Also versprach ich ihm: „Wir arbeiten darauf hin, künftig täglich vier wertige Posts pro Tag in LinkedIn zu platzieren.“ Danach verabschiedete ich mich ins Wochenende.

Tipp von Social-Media-Berater 2: maximal 1 LinkedIn-Post pro Tag

Doch kaum war ich gestern Morgen wieder im Büro rief mich eine andere Kundin an, deren LinkedIn-Account wir ebenfalls pflegen. Sie teilte mir mit, sie habe in den letzten Wochen mit mehreren Social-Media-Experten gesprochen und diese hätte ihr alle übereinstimmend gesagt, man solle bei LinkedIn keinesfalls mehr als einen Post pro Tag platzieren, sonst würden die Posts von LinkedIn als „weniger relevant eingestuft und weniger Personen angezeigt“.

Zwar bin auch ich – egal, um welches Marketing-Tool es geht – ein Fan der Maxime „Mäßig, aber regelmäßig“ – doch hieraus ein Dogma zu machen, erschien mir dann doch etwas übertrieben. Doch weil die Maxime „maximal ein Post pro Tag“ unserer Kundin so wichtig war, versprach ich ihr: „Künftig halten wir uns an diese Vorgabe.“

Doch welche Einflüsterer haben nun Recht:

  • diejenigen, die unserem Kunden sagten „mindestens vier Posts pro Tag“ oder
  • diejenigen, die unserer Kundin sagten „maximal ein Post pro Tag“?

Hierzu habe ich zwar eine klare Meinung, doch diese äußere ich hier nicht.

Unsere Empfehlung: Vielleicht auch etwas auf den Inhalt achten.

Was ich jedoch auffallend finde: Kein „Einflüsterer“ sagte unseren Kunden, was sie posten sollten, um eine reelle Chance haben, dass ihre Adressaten nämlich die Entscheider in größeren Unternehmen sie als Kontakte annehmen, ihre Posts lesen und eventuell sogar liken, kommentieren und teilen. Der Inhalt der Posts ist in ihren Augen offensichtlich weniger relevant also die Frage,

  • ob man ein, zwei oder vier Posts pro Tag auf LinkedIn hochlädt oder
  • ob man dies morgens, mittags oder abends tut.

Jeder Online-Marketing-Berater hat Analyseprogramme, …

„… Analyseprogramme nutzen, doch ihnen nicht blind vertrauen“

Ähnliche Erfahrungen sammeln wir im SEO-Bereich. Abhängig davon, mit welchem SEO-Experten unsere Kunden sprechen, erhalten sie mal diese und mal jene Antwort, was sie tun sollten, damit ihre Webseite gut im Netz gefunden wird und diese oft besucht wird – denn jeder Experte hat wie wir mindestens ein schlaues Analyseprogramm, das ihm sagt, wo in einer Webseite noch Optimierungspotenzial steckt und auf welche Suchbegriffe man diese optimieren sollte.

… doch leider sind die Analyseprogramme dumm.

Das Problem ist nur: Diese Programme sind wie alle Analyseprogramme im Online-Marketing-Bereich letztlich dumm. Das heißt unter anderem: Sie berücksichtigen bei ihren Empfehlungen zum Beispiel nicht:

  • Ist der Berater im B2B- oder B2C-Bereich tätig?
  • Ist sein Geschäft primär ein regionales oder ein nationales oder gar internationales?
  • Hat er zum Beispiel bei so stark umkämpften Begriffen wie „Leadership“ oder „Digitale Transformation“, „Coaching“ oder „Change Management“ überhaupt eine realistische Change in der Google-Trefferliste auf Seite 1 zu landen oder ist die Konkurrenz hierfür zu stark?
  • Steht der für das Umsetzen der Empfehlungen erforderliche Input an Zeit und/oder Geld in einem angemessenen Verhältnis zum potenziellen Ertrag oder sprengt er die Ressourcen bzw. den Geldbeutel des Beraters?

Die ausgespuckten Daten müssen interpretiert werden, …

Solche Fragen fließen leider weder in die Ergebnisse der Auswertungen der Analyse-Programme, noch in die Empfehlungen der SEO-Berater ein. Deshalb mögen diese zwar zuweilen durchaus ihre Berechtigung für Großunternehmen haben, deren Ressourcen nahezu unbegrenzt sind, oder für Unternehmen wie Zalando, deren Geschäft ein reines Online-Geschäft ist. Für unsere Kunden sind sie aber meist „unpassend“, weil sie in der Regel nicht im B2C-, sondern B2B-Bereich zuhause sind und ihre Marketing-Ressourcen recht überschaubar sind.

… sonst führen die Daten ihre „User“ schnell in die Irre.

Trotzdem verwirren SEO-Berater mit den „objektiven Daten“, die ihnen ihre Analyseprogramme im automatisierten Schnelldurchlauf liefern, immer wieder unsere Kunden …. und wir stehen dann vor der zeitaufwändigen oder zuweilen sogar aussichtslosen Aufgabe, Kunden zu erklären: „Das mag ja alles schön und gut sein, was Ihnen der SEO-Berater (oder Online-Marketing-Berater oder Social-Media-Berater) erklärt hat, doch Sie sollten seine Empfehlungen sofort wieder vergessen sind, weil ….“.

Wichtig ist: Das Geschäft des Kunden kennen und verstehen

Damit soll nicht gesagt sein: Alle SEO- und Social-Media Berater außer uns sind „Blindfüchse“, während wir die Weisheit mit Löffeln gefressen haben. Was uns jedoch von vielen „Experten“ im (Online-)Marketing und SEO-Bereich, die branchenübergreifend tätig sind, unterscheidet, ist: Im Gegensatz zu ihnen, kennen und verstehen wir das Geschäft unserer Kunden …. und wir wissen, dass man komplexe Trainings- und Beratungsleistungen anders vermarkten muss als zum Beispiel Kosmetikartikel und Klamotten, die Kunden oft spontan kaufen, weil sie gerade Lust darauf haben.

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