12 Apr

Persönlichkeitsentwicklung für Berater, Coaches – nein danke!

PERSÖNLICHKEITSENTWICKLUNG BERATER. Wir entwickeln mit Dir gemeinsam Deine Persönlichkeit zu einer starken und authentischen Marke.“ Diesen Satz las ich gerade auf der Webseite einer (Marketing-)Agentur u.a. für Berater, Trainer, Coaches.

Welch‘ hoher Anspruch, welch‘ anspruchsvolles Ziel: die Persönlichkeit eines Beraters oder Coaches entwickeln. Solch hohe bzw. anspruchsvolle Ziele verfolgen wir bei unserer Arbeit nicht. Wir unterstützen unsere Kunden – also Berater, Trainer, Coaches – schlicht dabei, eine Marketing- und Vertriebsstrategie für ihre Unternehmung zu entwerfen und diese zu realisieren, mit dem Ziel
• ihre Bekanntheit im Markt zu steigern und
• die gewünschten Kunden/Aufträge zu akquirieren.
Mehr tun wir nicht!

 

Unsere Kunden sind bereits starke Persönlichkeiten

Als Persönlichkeitsentwickler unserer Kunden verstehen wir uns nicht! Unterstützung in Sachen Persönlichkeitsentwicklung haben unsere Kunden in der Regel auch nicht nötig. Denn sie sind bereits starke Persönlichkeiten. Ihr Problem ist nur: Sie können oft nicht in Worte fassen, was sie als Person auszeichnet bzw. was ihre Berater- oder Trainer-Persönlichkeit ausmacht und welchen Mehrwert ihre Kunden davon haben. Dabei unterstützen wir sie als Dienstleister – mehr nicht.

Persönlichkeitsentwicklung versuche ich mehr oder weniger erfolgreich bei meinen Kindern zu betreiben – nicht bei unseren Kunden. Bei ihnen beschränke ich mich auf die Rolle des Unterstützers und Beraters.

 

Persönlichkeitsentwicklung: ein Job von Unternehmen?

Auch weil ich als Beobachter des bzw. Player im Beratungsmarkt grundsätzliche Bedenken habe, inwieweit es nicht anmaßend ist, wenn Unternehmen für sich in Anspruch nehmen, Persönlichkeitsentwicklung bei ihren Mitarbeitern zu betreiben. Überschreiten sie nicht eine zulässige Grenze, wenn sie als ein Personalentwicklungsziel ihrer Organisation erklären, die Persönlichkeit ihrer Mitarbeiter zu verändern?

Aus meiner Warte tendenziell ja. Ich tendiere zur Auffassung, Unternehmen sollten sich weitgehend darauf beschränken,
• ihre Mitarbeiter beim Entwickeln und Entfalten ihrer Kompetenzen bzw. Fähigkeiten und Fertigkeiten zu unterstützen und
• diese gemäß ihren Stärken einzusetzen.

 

Persönlichkeitsentwicklung: eine Grenzüberschreitung?

Alles andere ist, so meine Auffassung, rasch eine Grenzüberschreitung. Entsprechend kritisch sehe ich auch die von Unternehmen im Rahmen der Diskussion über die Themen „Digitale Transformation“ und „Agilität“ oft erhobene Forderung „Die Persönlichkeit unserer Mitarbeiter muss sich verändern“ – zumindest wenn die Unternehmen zugleich die Parole verkünden „Unsere Zusammenarbeit ist nur eine Zusammenarbeit auf Zeit“, also sie nur sehr begrenzt bereit sind, auch eine Verantwortung für das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter übernehmen.

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