14 Feb.

Von Preisanpassungen und Preiserhöhungen

PREISERHÖHUNGEN. Das neue Jahr ist noch nicht alt! Woran ich dies merke? Nahezu täglich flattern noch irgendwelche Schreiben auf meinem Tisch, in denen uns Dienstleister eine Preisanpassung nicht ankündigen, sondern mitteilen.

 

So erhielten wir selbstverständlich, wie jedes Jahr, auch vergangene Woche ein Schreiben von unserem  Energieversorger, dass uns ab April für den von ihm bezogenen Strom demnächst neue Preise berechnet werden. Ab dann müssen wir für die Kilowattstunde Strom statt 31, 11 Cent 41,22 Cent bezahlen. Das entspricht einer Preiserhöhung von über 10 Cent, also nahezu ein Drittel.

 

Mitgeteilt wird uns die Preiserhöhung unter der Überschrift: „FAIRE KONDITIONEN TROTZ PREISANPASSUNG.“ Ähnlich verhält es sich bei fast allen IT-Dienstleistern, von denen wir irgendwelche Software-Lizenzen erworben haben: Auch ihre Preise stiegen rund um den Jahreswechsel – meist im zweistelligen Prozentbereich. Und die neuen Konditionen? Sie sind selbstverständlich – aus Anbietersicht – „fair“, wenn auch einseitig festgelegt.

 

Lapidare Begründung für Preisanpassung bzw. Preiserhöhung

Begründet werden die „Preiserhöhungen“ meist mit einem lapidaren Satz wie:

  • „Da in den letzten Monaten die Beschaffungskosten gestiegen sind, ändern wir die Preise….“
  • „Damit wir Ihnen auch künftig einen Top-Service bieten können, ändern wir die Preise….“

– das war’s.

 

„Preiserhöhungen sind bleiben für mich Preiserhöhungen.“

Mich ärgern solche beschönigenden Aussagen wie „Die Preise werden angepasst“ statt „… erhöht“ in den Schreiben von Unternehmen – insbesondere, wenn die Preiserhöhungen so lapidar begründet werden. Und zwar speziell dann, wenn die Argumentation lautet „Unser Service ist künftig noch besser“, obwohl wir diesen besseren Service weder wünschen, noch brauchen – und nach der erfolgten Preiserhöhung auch nicht spüren. Dann denke ich nicht selten „die halten mich für völlig blöd“ und fühle mich verarscht.

 

Preisanpassung oder „Kunden-Verarschung“?

So erging es mir auch, als wir in den letzten Tagen ein Schreiben von einer von mir sehr geschätzten Fachzeitschrift erhielten, die wir abonniert haben. In ihm wurde selbstverständlich eine Preiserhöhung, pardon Preisanpassung,  angekündigt. Beim Lesen dachte ich zunächst: „Okay, auch die Zeitschriften müssen von etwas leben Und: Ein Qualitätsjournalismus hat seinen Preis.“

 

Etwas irritiert war ich jedoch, als mir im weiteren Schreiben der Verlag empfahl, als Reaktion auf die Preisanpassung ins sogenannte „Klima-Abo“ zu wechseln – also die Zeitschrift statt wie bisher gedruckt nur noch digital zu beziehen. Dafür bot mir der Verlag einen Rabatt von ca. 15 Prozent auf den Preis der Printausgabe an. Dass der Verlag Print- und Versandkosten sparen möchte, das verstehe ich ja. Dies dann jedoch vollmundig als „Klima-Abo“ zu bezeichnen, ist für mich ein schlechter Scherz.

 

Das Wort „Preiserhöhung“ ist zum Un-wort geworden

Peter Schreiber: Experte für Preisverhandlungen und -anpassungen im B2B-Bereich“

Das Verrückte an der Sache ist: Dazu, dass das Wort Preiserhöhung ein „Igittigitt-Wort“ wurde, das heute – zumindest gefühlt – kein Unternehmen mehr in den Mund nimmt, haben wir selbst beigeträgen; denn in den letzten Jahren haben wir u.a. für den B2B-Vertriebsberater Peter Schreiber zahlreiche Artikel in Print- und Online-Medien platziert, in denen es um das Thema ging, wie Unternehmen ihren Kunden Preiserhöhungen, nein Preisanpassungen verkaufen. So auch in diesem Jahr – siehe unter anderem hier.

 

In den Artikeln lautete eine Kern-Aussage jedoch stets: Die Preisanpassung sollte stichhaltig und nachvollziehbar begründet sein – und nicht mit einer so pauschalen Aussage wie „die Beschaffungskosten sind gestiegen“.

 

Eine Preiserhöhung ist eine Preiserhöhung und keine …

Für mich – als „altmodischen“ Menschen bzw. Kunden – sind und bleiben jedoch alle sogenannten Preisanpassungen schlicht Preiserhöhungen. Und die oft beschönigende Sprache der PR- und Marketingabteilungen der Unternehmen ist mir schlicht zuwider – obwohl ich diese als PR– und Marketingdienstleister sowie Ghostwriter für Berater, Trainer, Coaches zuweilen auch selbst benutzen muss.

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