VORTRAGSREDNER, SPEAKER WERDEN: „Ich möchte ein gefragter Redner bzw. Speaker werden“ – diesen Tagtraum hegen viele Berater. Denn sie assoziieren mit dem Vortragsredner bzw. Speaker-sein „reich und berühmt sein“ (und nicht selten „mit wenig Arbeit viel Geld verdienen“).
Entsprechend häufig kontaktieren sie Marketingberater mit solchen Anliegen. Und entsprechend leicht kann man ihnen das Geld aus der Tasche ziehen, wenn man ihnen suggeriert: „Ich helfe Ihnen, diesen Tagtraum zu realisieren.“ Sei es durch den Eintrag in ein Redner-Lexika, die Teilnahme an einem Coaching- oder Ausbildungsprogramm für angehende Speaker oder durch eine Zertifizierung als Redner.
Vortragsredner & Keynote-Speaker müssen Voraussetzungen erfüllen

Vortragsredner werden: Ein Traum vieler Berater
Befeuert wird dieser Traum auch von solchen Verbänden wie der German Speaker Assocation (GSA), die sich zu dem Sammelbecken für (Möchte-gern-)Speaker in Deutschland entwickelt hat – wobei die Zahl der Möchte-gern-Speaker die Zahl der Mitglieder, die tatsächlich mit dem Halten von Reden ihren Lebensunterhalt verdienen, bei weitem überwiegt. Letztere lassen sich vermutlich an drei, vier Händen abzählen, selbst wenn sich deutlich mehr Mitglieder im Kollegenkreis so präsentieren, als könnten sie sich vor Anfragen für Reden, für die sie ein hohes vier- oder gar fünfstelliges Honorar erhalten, kaum retten.
Dies könnte man als Wichtigtuerei so manchen unter einem schwachen Ego leidenden Trainers oder Beraters abtun, wenn nicht so viele Berufskollegen diese Selbstinszenierung als bare Münze nähmen und sich durch sie auf eine berufliche schiefe Bahn locken ließen. Denn für die meisten Möchte-gern-Speaker gilt: Sie werden vermutlich nie als Speaker ihren Lebensunterhalt (beziehungsweise einen beachtlichen Teil hiervon) verdienen. Denn sie bringen hierfür nicht die nötigen Voraussetzungen mit – selbst wenn sie phantastische Redner sind.
Warum engagieren Veranstalter einen Vortragsredner?

Redner ohne Publikum sind keine Vortragsredner
Denn warum engagiert eine Organisation eine Person als Vortragsredner? Hierfür gibt es im Wesentlichen zwei Gründe.
Grund 1: Die Person ist zum Beispiel aufgrund ihrer beruflichen Biografie und/oder Bücher, die sie schrieb, ein allgemein anerkannter „Experte für …“, weshalb zum Beispiel Unternehmen davon ausgehen „Diese Person hat unseren Führungskräften (oder Verkäufer oder Produktentwicklern) etwas Substanzielles zu sagen“.
Grund 2: Die Person ist zum Beispiel aufgrund ihrer Biografie und/oder ihrer langjährigen regelmäßigen Präsenz in Funk und Fernsehen allgemein bekannt und viele Menschen möchten sie einmal live erleben, weshalb der Veranstalter eines Events davon ausgeht: Wenn wir diese Person als Redner engagieren (und mit ihr werben), lockt sie eine große Zahl von (zahlenden) Teilnehmern an und füllt uns den Raum.
Entsprechend gering ist für relative No-names in der Trainer- und Beraterszene, die zudem keine anerkannten „Experten für …“ sind, die Chance, einen gut-dotierten Auftrag als Redner an Land zu ziehen. Und ein Tagtraum ist und bleibt es, dass sie ihren Lebensunterhalt als Redner verdienen – ganz egal, in wie vielen Redner-Lexika sie stehen, wie viele Speaker-Zertifikate sie vorweisen können und wie viele Speaker-Ausbildungen sie durchlaufen haben. Denn diese interessieren ihre potenziellen Auftragsgeber schlichtweg nicht, solange sie nicht deren Grundanforderungen an einen Redner erfüllen. Also können sich Trainer und Berater, die Investitionen hierfür sparen.
Die Topverdiener der (Vortrags-)Redner-Zunft sind meist „Promis“

„Promies“ haben mehr Zugkraft als Redner als No-names
Trainer und Berater sind im Gegensatz zu ehemaligen Spitzenpolitikern oder -sportlern sowie Fernsehstars und -moderatoren keine „Celebrities“, die aufgrund ihrer jahrelangen Medienpräsenz fast jeder kennt und deren Namen – unabhängig vom Thema, über das sie reden – eine gewisse Zugkraft hat.
Deshalb ist und bleibt der einzige Weg, wie sie als Redner im Markt Fuß fassen können: Sie müssen sich in mühevoller Kleinarbeit zunächst bezogen auf ein Thema den Status „anerkannter Experte für ….“ (in einer wohl definierten Zielgruppe) erarbeiten – was eine hohe Investition an Zeit und/oder Geld erfordert.
Vom Redner- bzw. Vortragsredner-Beruf leben, bleibt meist ein Tagtraum
Wer hingegen glaubt, er könne als No-name-Trainer oder -Berater sein Geld demnächst als Vortragsredner bzw. Keynote-Speaker verdienen, ist und bleibt ein Tagträumer – selbst wenn ihm so mancher Marketingberater oder Berufskollege das Gegenteil suggeriert.

„Realistischer als der Traum, ein bekannter Vortragsredner zu werden, ist für Berater oft das Ziel, häufiger Impulsvorträge in Unternehmen zu halten.“
Realistischer als der Traum, als Vortragsredner auf den großen Bühnen dieser Welt zu stehen, ist es in der Regel zumindest für Berater im B2B-Bereich – die sich bereits einen gewissen Ruf als „Experte für …“ erarbeitet haben – das Ziel, häufiger für Impulsvorträge in Unternehmen engagiert zu werden. Dies ist häufig sogar lukrativer, da nach den Impulsvorträgen nicht selten sogar ein Projektauftrag erfolgt.
Tipps, wie Ihr „Vortragsredner werden“-Traum eventuell doch Realität wird
Dessen ungeachtet haben wir vor Jahren bereits auf unserer Webseite jedoch einige Tipps formuliert, wie Sie Ihr Ziel ein gefragter Vortragsredner zu werden, eventuell doch erreichen können.