ONLINE-MARKETING,BERATER BLOG. „Mir sagen Sie, wir sollten keinen Blog betreiben, aber Sie haben doch selbst einen Blog.“ Das erwidern Berater oft, wenn wir ihnen davon abraten, einen Blog zu starten. Das tun wir bei unseren Marketingstrategie-Beratungen immer wieder – obwohl Blogs für uns wertvolle Marketingtools sind.
Aus folgenden Gründen
- Das Marketingkonzept eines Beraters muss zu dessen Geschäftsfeld und Zielgruppe passen.
- Es muss in seinen Arbeitsalltag integrierbar sein. Und :
- Es muss berücksichtigen, dass die Ressourcen an Zeit und Geld jedes Beraters begrenzt sind. Deshalb ist es meist sinnvoll, auf gewisse „nice-to-have“-Maßnahmen im Marketing-Bereich bewusst zu verzichten, weil andere Maßnahmen wichtiger beziehungsweise zielführender sind.
Berater-Blogs fressen viel Zeit

Die PRofil-Berater: Blog-Beratung für Berater
So unterschätzen zum Beispiel die meisten Berater total die Zeit, die es erfordert, einen Blog zu betreiben – also regelmäßig, das heißt alle zwei, drei Wochen einen Blog-Beitrag zu verfassen, der für die Zielkunden des Beraters interessant ist und in dem sich dessen Kernkompetenz widerspiegelt. Im Handumdrehen ist ein solcher Beitrag selten verfasst, insbesondere wenn der Anspruch lautet: In den Blog-Beiträgen soll sich auch widerspiegeln, dass ich ein „Experte für …“ sowie ein Premiumanbieter bin. Hinzu kommen solche Aufgaben, wie den Blog-Beitrag hochladen, für die Suchmaschinen optimieren sowie die Adressaten über die Social Media (also solche Kanäle wie LinkedIn, Xing, Twitter, Google+ und Co) über den neuen Blog-Beitrag zu informieren. Einen halben Arbeitstag kann man deshalb für einen guten Blog-Beitrag locker kalkulieren.
Berater wollen bzw. müssen auch mal „chillen“
Hinzu kommt: Viele Berater sind die meiste Zeit auf Achse – anders als wir, die PRofilBerater, die weitgehend Schreibtischtäter sind. Und abends oder am Wochenende? Dann haben sie meist wenig Lust, sich hinzusetzen und zum Beispiel im Ein-, Zwei-Wochen-Rhythmus einen Blog-Beitrag zu schreiben. Und wenn doch? Dann spürt man als Leser häufig: Der Berater hätte eigentlich lieber mit seiner Familie gechillt oder wäre mit Freunden spazieren gegangen – so blutleer ist der Schreibstil oder für die Zielgruppe belanglos sind die Inhalte. Wenn dies so ist, sollte man auf den Blog-Beitrag besser verzichten.
Ein Berater-Blog muss auch „vermarktet“ werden
Deshalb raten wir gerade Einzeltrainern und -beratern oft von einem Blog ab. Denn sonst haben sie schnell eine lästige Dauerbaustelle am Hals – außer sie beauftragen mit der Content-Produktion, also damit ihre Blog-Beiträge zu schreiben, und der Blog-Pflege einen Spezialisten wie uns. Das kostet jedoch Geld. Und das für den Blog ausgegebene Geld steht nicht mehr für andere, eventuell zielführendere Marketing-Maßnahmen zur Verfügung. Also sollten Berater sich genau überlegen: Will ich wirklich Zeit oder Geld in einen Blog investieren?
Auch aus folgenden Grund: Viele Berater hegen die Illusion „Wenn ich einen inhaltlich guten Blog habe, dann hat dieser fast automatisch Besucher – schließlich suggerieren dies ihnen viele Apologeten des viralen Marketings. Dies ist absoluter Nonsens! Denn warum sollte jemand zufällig auf den Blog eines Beraters kommen, den fast niemand kennt, sofern dieser nicht promotet und für die Websuche optimiert wird? Und wer soll, wenn fast niemand den Blog-Beitrag liest, die häufig erträumte „Mundpropaganda“ entfachen?
Ein Berater-Blog muss für die Websuche „optimiert“ werden
Für Blogs gilt ebenso wie für die Webseiten von Beratern: Nur weil sie im Netz stehen, haben sie noch lange keine Besucher. Denn ein Blog ist faktisch nichts anderes als eine Webseite. Also muss er ebenso gepuscht, optimiert und promotet werden wie die eigentliche Homepage eines Beraters. Und das fällt den meisten Beratern schon schwer. Warum sich also neben mit dem Blog noch einen „Block“ ans Bein hängen?
Obige Aussagen sind kein generelles Votum gegen Blogs. Nicht selten motivieren wir Berater sogar dazu, über einen möglichen Blog nachzudenken. So zum Beispiel so manchen Anbieter von Trainer-, Berater- oder Coach-Ausbildungen, die die potenziellen Teilnehmer ihrer Ausbildungen namentlich und adressmäßig nicht erfassen können und – sofern sie schon einige Jahre am Markt sind – schon eine recht hohe Zahl von ehemaligen Teilnehmern haben, mit denen sie kostengünstig Kontakt halten möchten.
Die Blog-Beiträge mit Hilfe der Social-Media puschen
Für sie kann ein Blog ein Forum sein, um potenziellen Teilnehmern an ihren Aus- und Weiterbildungen ihre Kompetenz zeigen und so indirekt für ihre Ausbildungen zu werben. Dasselbe gilt für Anbieter offener (Online-)Seminare. Auch für sie kann ein Blog ein interessiertes Marketinginstrument sein – sofern dieser über andere Kanäle wie Facebook, Xing oder LinkedIn noch promotet wird.
Entsprechendes gilt für manchen Berater, der sich als „Vordenker“ im Markt versteht und dem es deshalb wichtig ist, dass seine Webseite auch bei den gerade aktuellen Trendbegriffen in der Management-Diskussion gut gefunden wird – egal, ob diese nun „Achtsamkeit“ oder „Mindful Leadership“, „Holocracy“ oder „VUKA-Welt“ lauten. Denn oft lassen sich die Kernseiten von Berater-Webseiten nicht auch noch auf diese Begriffe, die gerade „en vogue“ sind, optimieren. Dann kann ein Blog oder Wiki ein geeignetes Tool sein, um dieses Ziel zu erreichen
Ein Blog ist ein wertvolles Tool, wenn ….
Berater sollten bei ihren Marketing-Entscheidungen jedoch stets bedenken: Ihre Ressourcen an Zeit und Geld sind begrenzt. Deshalb sollten sie auf so manches Marketing-Tool, das zu viele Ressourcen bindet und nur „nice to have“ ist, bewusst verzichten. Auch wir würden unseren Beratermarketing-Blog sofort wieder abschalten, wenn wir irgendwann registrieren würden: Er frisst zu viel Zeit beziehungsweise die Kosten-Nutzen-Relation stimmt nicht.
Dies bei uns jedoch nicht der Fall – unter anderem, weil wir „professionelle Schreiber“ sind und deshalb diesbezüglich keine externen Unterstützer brauchen. Dasselbe gilt für das Optimieren der Blog-Beiträge für die Google-Suche. Zudem nutzen wir unseren Blog oft auch als Tool, um Kunden von uns zu promoten bzw. deren Webseiten zu puschen. Deshalb ist unser Blog für uns ein wertvolles Instrument. Für viele Trainer, Berater und Coaches gilt jedoch: Sie sollten, bevor sie sich für einen Blog entscheiden, genau die Input-Output-Relation prüfen, denn „tote Berater-Blogs“, in denen sich seit Monaten oder Jahren nichts mehr tut, findet man im Netz schon mehr als genug.